Ortsbeschreibung und Entwicklung

Sülzenbrücken liegt 10 km nordwestlich von Arnstadt in einer Höhe von 250 m über dem Meeresspiegel.

Der Ort liegt am Rande einer ausgedehnten Talmulde in der durch Höhenzüge und Berghügel gegliederten Landschaft der "Drei Gleichen". Diese Landschaftsform hat sich in erdgeschichtlichen Zeiträumen aus einer geologischen Verwerfung, Teil der Creuzburg - Saatfelder Störung, herausmodelliert.

Die umgebenden Hügel bilden sich überwiegend aus dem Keuper, nördlich der Waid befinden sich Schotterterrassen (Steinfelder). Vielfältige Eingriffe des Menschen haben das ursprüngliche Gesicht dieser Landschaft im Verlaufe von Jahrhunderten stark verändert.

Der in das Gelände eingetiefte, teils eingedämmte Waidbach, der Sülzenbrücken nördlich umfließt, entwässert heute das gesamte Gleichengebiet zur Apfelstädt.

Die Flur des Ortes Sülzenbrücken grenzt an die Fluren Haarhausen, Rehestädt, Thörey, Kornhochheim und Apfelstädt.

Die lokale Geländesituation um Sülzenbrücken in Verbindung mit dem alten Verkehrsweg führte schon früh zu einer Ansiedlung und zur Bildung des Ortsnamens. Der Name ist uns als Sulzepruc'ge (741) und Sulzebruggin (etwa 785) überliefert. Unter "pruc'ge" oder "brzggin" ist noch keine Brücke im heutigen Sinne zu verstehen, sondern ein mit Bohlen belegter Weg über eine sumpfige Geländestelle. Das Beiwort "sulze" charakterisiert ein salzhaltiges Gewässer (H. Walther).

Schwach salzhaltige Quellgewässer entstanden in der Gleichenmulde durch Auslaugen der gips- und salzhaltigen unteren Stufe des anstehenden mittleren Keupers, was auch zur weiteren Absenkung der Tallage führte. Erschöpfte Salzvorkommen und vielfältige Melioration können ein ständiges Sinken des Salzgehaltes verursacht haben. Noch Ende des vergangenen Jahrhunderts registrierten Botaniker salzliebende Pflanzen in diesem Biotop. Gegenwärtig hat sich für das mit Gräben durchzogene, quellige Grünland am Waldbach südlich des Dorfs der Name "die Sülze" erhalten.
Ob die Deutung "Sulze" oder "Sülze" von Salz in unserem Falle zwingend ist, bleibt unsi­cher, möglich ist die Ableitung "Suhle", einem morastigen, wässrigen Gelände.

Quelle: Ortschronik / Festschrift von 1992

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